Last week in america

Hallo meine Lieben,

es ist kaum zu glauben, aber gestern ist wirklich meine letzte Woche in Amerika angebrochen, bzw ist es eigentlich keine ganze Woche mehr, sondern nur noch 4 Tage. Morgen, am Mittwoch, ist mein letzter Arbeitstag und am Donnerstag fliege ich dann schon wieder zurück nach Hause. Die Zeit ist wirklich wie im Flug vergangen, es is irgendwie richtig surrreal für mich, dass ich gerade wirklich 2 1/2 Monate in Amerika gelebt habe und davon 2 Monate auch wirklich in einem Friseursalon gearbeitet habe. Die vergangene Woche war recht angenehm, dadurch dass alle Schüler (Creative, Adaptive und Protégé – was diese Bezeichnungen bedeuten, habe ich in einen meiner ersten Posts erklärt) am Floor waren. Ich erzähl euch diesmal auch ein paar Dinge über Washington, was ich mir noch angesehen habe und was mich am Floor ziemlich schockiert hat.

Am Montag hatte ich am Vormittag eine Kundin, die ein paar Wochen zuvor schon einmal bei uns im Salon war und sich von einer Kollegin ein Balayage machen ließ. Doch ihr war das zu „unnatürlich“ da bei dieser Farbtechnik der Ansatz in der Naturfarbe gelassen wird und nur die Spitzen heller gefärbt werden. Grundsätzlich gefiel ihr aber, dass die Spitzen etwas heller waren, nur der Kontrast war ihr zu stark.Darum entschieden wir uns, den Farbverlauf einfach weiter rauf zu blondieren, als üblich bei dieser Technik, um eine Mischung zwischen einer Balayage und Strähnentechnik zu erzeugen.

Dienstag Vormittags war dann wieder unser POW-Wow, doch diesmal hatten wir keinen Gastauftritt, sondern unseren „Student-Service-day“ ,wo wir Schüler uns gegenseitig die Haare machen durften. Am Nachmittag kam dann eine Kundin zu mir, die mich richtig genervt hat, einfach mit ihrer provokanten Art. Als sie in den Salon kam wollte sie eine neue Haarfarbe. Ich führte mit ihr das Beratungsgespräch, wie bei jeder Kundin und bat dann meine Lehrerin mein Ticket zu unterschreiben. Dies bedeutet: 
Jeder Kunde bekommt ein Ticket, wenn er einen Termin bei uns im Salon bucht. Darauf ist aufgeschrieben, welches Service der Kunde vereinbart hat und welches Service er bei den letzten Besuchen hatte. Das Ticket ist auch eine Vorlage für das Beratungsgespräch, bei dem man die verschiedensten Punkte mit dem Kunden durcharbeiten muss, zb wie oft er seine Haare wäscht oder ob er Probleme mit seinen Haaren hat. Damit man nichts falsch macht, muss man mit einem Lehrer, bevor man anfängt, das Ganze besprechen. Wenn alles richtig war, unterschreibt er das Ticket und man kann beginnen. 
Meine Lehrerin besprach alles nochmal mit der Kundin und fragte sie, ob sie sich sicher sei, dass sie wirklich schon eine neue Haarfarbe wolle, weil sie erst 3 Wochen zuvor bei uns war und man noch keinen Ansatz sah. Doch sie bestand darauf. Wieso erfuhren wir Beide ein paar sec danach. Bevor wir zu arbeiten beginnen, weißt der Lehrer die Kundin oder den Kunde darauf hin, wieviel das ganze Service kostet. Dies tat sie auch bei meiner Kundin. Doch als sie erfuhr, dass das Service 80$ kostet, meinte sie plötzlich, dass sie gerne ein „Redo“ hätte. Redo bedeutet: dadurch dass wir eine Schule sind, hat jeder Kunde die Chance, bis zu 3 Wochen nach seinem Besuch wieder zu kommen, um sich etwas nicht gelungenes gratis ausbessern zu lassen. Aber bei meinem Beratungsgespräch hat sie kein einziges Mal erwähnt, dass sie beim letzten Mal unzufrieden war. Nur dass ihr beim vorvorletzten Besuch die Haarfarbe einfach besser gefallen hat, da sie sich bei den letzten 2 Besuchen
mehr braun als rot aussuchte, was aber ihr eigener Wunsch war, also eigentlich kein Grund für einen Redo. Doch da der Kunde König ist, ließen wir es durchgehen, dass sie das Service gratis bekommt und nur die Materialkosten von der Farbe zahlen musste. Wir wiesen sie dann noch darauf hin, dass sie aber 2 Bowls brauche, weil wir nicht nur den Ansatz nachfärben mussten, sondern alle Haare, weil sie es mehr rotstichig haben wollte (Materialeinsatz zahlt man bei uns per Bowl, eine Farbschüssel 5$, was wirklich NICHTS is) Da fing die Kundin schon das zweite Mal an mit uns zu diskutieren, ob sie wirklich 2 Schüsseln brauche und ich dachte mir so „JAAA DU BRAUCHST ALLE ZWEI, ZAHL DOCH EINFACH 10$ UND SEI FROH, DASS DU ÜBERHAUPT DAS REDO BEKOMMST UND NICHT DEN VOLLEN PREIS ZAHLEN MUSST“. 
Dadurch dass die Kundin wirklich sehr, sehr, sehr, viele und lange Haare hatte, brauchte ich leider etwas mehr Farbe und mischte mir noch eine 3. Schüssel an. Diese musste sie natürlich auch bezahlen. Deswegen fing sie dann auch wieder an, mit der Kassiererin zu diskutieren, da sie das nicht zahlen will. Was noch dazu kommt, sie meinte plötzlich, dass sie mit dem Haarschnitt auch unzufrieden sei. Das heißt, ich musste ihr die Haare auch noch zusätzlich gratis schneiden. Was sich dann aber herausstellte, als ich mit meiner Lehrerin redete, war sie vor 2 Wochen gar nicht unzufrieden, als sie den Salon verließ. Sie wollte einfach nur das ganze Service gratis bekommen und das finde ich so eine Frechheit. Wir sind eine Schule, wo man schon weniger bezahlt und dann nutzt sie unseren Redo Service so aus UND wenn das nicht schon genug wäre, diskutiert sie wegen 5$ so herum. Einfach so traurig, wie dreist und unverschämt manche Menschen sind.

Whatever, auch solche Kunden gibt es und ich durfte auch diese Erfahrung machen, kommen wir zum Mittwoch.

Am Vormittag hatte ich meinen ersten männlichen Kunden. Ich war riiiichtig nervös, aber im Endeffekt hab ich es dann ganz gut hinbekommen und er war richtig zufrieden.

Vormittags am Donnerstag kam eine super süße Dame zum Ansatzfärben, was mir richtig Spaßt machte.Dadurch dass sie eher weniger fülliges Haare hatte, föhnten ich sie lockig. Am Nachmittag kam auch eine extrem nette Dame zum Waschen, Föhnen und Stylen zu mir. Es hat richtig Spaß gemacht, da ich mich mit ihr super gut unterhalten konnte, denn wir teilen die selbe Leidenschaft- Reisen.

Ja, dann sind wir auch schon am Freitag, am Ende der Woche angekommen. Schlimm wie schnell die Zeit vergeht.Am Vormittag war wieder eine echt extrem nette Dame zum Ansatz färben bei mir.Sie hatte von Natur aus hellbrünettes Haar, so mussten wir keine Blondierung verwenden, sondern konnten mit einer Farbe arbeiten. Da ihre Haare auch sehr kaputt vom heller färben waren, schnitt ich auch noch ein bisschen die Spitzen. Zum Abschluss föhnten wir sie dann ganz schlicht und einfach glatt.


Leider hab ich bei dieser und meiner nächsten Kundin vergessen ein nachher Foto zu machen.
Nach meiner Mittagspause kam dann ein junges Mädchen zu mir, um sich 5cm von ihren Haaren abschneiden zu lassen. Sie wünschte sich, dass ihre Haare hinten zu einem Spitz zusammen laufen. Also schnitt ich sie auch so. Geföhnt wurden sie dann einfach nur glatt ,wie bei meiner vorigen Kundin.

Das war meine Woche am Floor.
Jetzt noch ein paar Worte zu Washington. In den letzten paar Wochen bin ich am Wochenende logischerweise nicht nur die ganze Zeit auf der faulen Haut gelegen, sondern ich hab mir auch ein paar Dinge angesehen. Denn wenn man schon einmal für zwei Monate in Washington leben kann, muss man das natürlich ausnutzen.
Ich hab mir zum Beispiel ein sehr interessantes Museum, das Newseum angesehen. Darin erfährt man, wie sich Nachrichten und Pressefreiheit entwickelt haben. Im generellen wird sehr viel über Nachrichten berichtet. Es stehen die verschiedensten Zeitungsartikel zur Schau und was meiner Meinung nach am interessantesten war, war der Teil von 9/11. Es gab eine eigene kleine Ausstellung mit einem Film und Teilen des Flugzeuges was wirklich sehr berührend war.
Durch 2 Stadtteile von Washington, nämlich Chinatown und Georgetown bin ich zu Fuß gegangen. Beides ist wirklich sehr sehenswert, wobei Chinatown in Washington im Gegensatz zu dem in New York eher klein wirkt. Georgetown ist ein neues modernes Viertel, wo ein kleiner super niedlicher Platz ist. Dieser ist neben einer Luxus-Geschäfts-Einkaufsstraße, wo super süße Cafés und Restaurants sind. Jeder der in Washington ist, sollte sich das anschauen.
Ich wollte mir dann eigentlich noch ein weiteres Museum, das Holocaust Museum ansehen. Ich bin voller Eifer dort hingefahren. Als ich dann dort angekommen bin, habe ich gemerkt, dass man dafür Tickets braucht. Jedoch gibt es nur eine bestimmte Stückanzahl pro Tag. Leider war es für heute schon komplett ausgebucht. Dadurch dass es an diesem Tag 38 Grad Außentemperatur hatte, war ich nicht mehr motiviert noch irgendwo anders hin zu fahren, da es wirklich ZU heiß war. Ich konnte mich dann noch dazu motivieren den Potanic Garden von Washington anzusehen, was aber eine ziemliche Qual war, denn in Gewächshäusern ist es bekanntlich immer heißer als draußen. Es hatte dort drinnen locker 45 Grad. Ich bin förmlich geschmolzen, aber ich hab es trotzdem durchgezogen, um mir dann als Belohnung ein Vapiano-Essen zu gönnen.

Ich starte jetzt mit viel Motivation in meine letzte Arbeitswoche in Washington. Bei meinem nächsten Blog schreibe ich euch schon von Österreich aus, wie es mir dabei gegangen ist und wie meine Rückreise nach Hause verlaufen ist.

Stay positive ❤︎

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